Grimme Online Award 2005

Die Preisträger

Kategorie INFORMATION

Kategorie KULTUR und UNTERHALTUNG

Kategorie SPEZIAL



Preisträger des Grimme Online Award INFORMATION



Bildblog

 

Preis an "bildblog.de", verliehen für die Redaktion.

Internetadresse: www.bildblog.de

Anbieter: B-blog GbR

Gesamtverantwortung und Redaktion: Christoph Schultheis & Stefan Niggemeier

Konzept und Idee: Stefan Niggemeier & Christoph Schultheis

Gestaltung und Realisierung: Stefan Niggemeier

Inhalt:
BILDblog.de ist ein Weblog, das sich kritisch mit der Berichterstattung der "Bild"-Zeitung auseinandersetzt. Seit Juni 2004 veröffentlichen dort vier Medienjournalisten (unter Pseudonym) fast täglich meist knappe, häufig glossierende Texte zu falschen, fehlerhaften, sinnentstellenden und unsinnigen Berichten aus "Bild", "BamS" und Bild.de, die (z.T. durch "sachdienliche Hinweise" der Leser angeregt) gegenrecherchiert werden. Darüber hinaus werden u.a. auch "Bild"-kritische Berichte anderer Medien ausgewertet, ggf. paraphrasiert und gesammelt.

Begründung der Jury: 
BILDblog beobachtet und kommentiert Tag für Tag die auflagenstärkste und einflussreichste Tageszeitung in Deutschland: die »Bild«-Zeitung. Die »BILDblogger« decken auf, wenn die »Bild«-Redaktion Falschmeldungen verbreitet, Spekulationen als Wahrheiten ausgibt, wichtige Fakten unterschlägt, Ressentiments schürt, scheinheilige Fragen stellt oder Menschen Unrecht tut. Die »Enkel« von Günter Wallraff sind ein steter Stachel für die »Bild«-Redaktion. Auch wenn es nur einen Bruchteil der täglich zwölf Millionen »Bild«-Leser erreicht, ist seine aufklärende Wirkung enorm. Hier sind nicht nörgelnde Besserwisser am Werk, sondern recherche- und pointensichere Journalisten, die ihre Behauptungen sorgfältig prüfen und unterhaltsam präsentieren. Die Redaktion kann sich auf ein Netzwerk von Mitlesern stützen, die »sachdienliche Hinweise« liefern. 

 
 



Preisträger des Grimme Online Award WISSEN und BILDUNG



Einsteins Welt

 

Preis an "Einsteins Welt", verliehen für Konzept und Idee sowie Gestaltung.

Internetadresse nicht mehr verfügbar

Anbieter: ZDF

Gesamtverantwortung und Redaktion: Katja Berwind & Dr. Kirsten Bode

Konzept und Idee: Katja Berwind & Dr. Kirsten Bode

Gestaltung und Realisierung:
ZDFonline, Rubinmedia GmbH, Sascha Mandelkow & Christiane Wolf
und freie Autoren

Beschreibung:
Das umfangreiche Dossier bei ZDFonline bietet vielfältige Informationen und multimedial aufbereitete Inhalte zu Leben und Werk Albert Einsteins: vor allem über Lebensweg und Persönlichkeit Albert Einsteins, über seine Herkunft aus einer Erfinderfamilie, seine zähe Arbeitssuche oder den immer unnahbar gebliebenen Menschenfreund – sowie eine interaktive Einführung in die Relativitätstheorie, die ohne Formeln mit vielen Grafikfilmen Zeitdehnung, Raumzeit oder die berühmte Gleichung »E=mc²« erläutert. Eine virtuelle Moderatorin führt den Nutzer durch das Angebot und motiviert immer wieder durch Zwischenfragen. Am Ende kann das Erlernte durch ein »Einstein-Diplom« überprüft werden.

Begründung der Jury:
Mit »Einsteins Welt« zeichnet die Jury ein ZDF-Special aus, welches das Leben und Werk Albert Einsteins in seinen wesentlichen Aspekten auf sympathische Weise begreifbar macht. Sowohl der Mensch als auch sein Wirken und Werk werden hier in einer Vielzahl von Einzelbeiträgen sachlich, unterhaltsam, verspielt, aber immer informativ dargestellt. Im Zusammenwirken von Text- und Bildbeiträgen, Chroniken, Videos, interaktiven Elementen sowie vier sehenswerten Flash-Animationen werden die verschiedenen Stilelemente des Internets sinnvoll eingesetzt und zu einem mediengerechten Dossier zusammengefügt. Besonders gewürdigt wurde bei der Prämierung das zum Special gehörende Flash-Modul zur Relativitätstheorie, welches auch als Einzelelement zur Diskussion stand, da es die sehr komplexe Thematik didaktisch, interaktiv und grafisch ausgezeichnet aufbereitet und dem Nutzer in leicht verdaulicher Form präsentiert. Mit der Entscheidung der Jury für das übergeordnete Special »Einsteins Welt« sollten vor allem auch das Gesamtkonzept, die klare Struktur und einfache Navigation sowie die gelungene Kombination unterschiedlicher Quellen und Präsentationsformen zu einem Gesamtwerk ausgezeichnet werden. Der Nutzer profitiert hier von der Mehrdimensionalität des Internets, denn er kann in diesem Special die Welt Einsteins aus ganz verschiedenen Perspektiven und auf unterschiedlichen Pfaden erkunden, ohne dabei die Orientierung zu verlieren.

 
 



Holocaust-Mahnmal - Gedächtnis aus Stein

 

Preis an "Holocaust Mahnmal - Gedächtnis aus Stein", verliehen für Konzept und Idee sowie Gestaltung.

Internetadresse nicht mehr verfügbar

Anbieter: ZDF, HR Neue Medien

Redaktion: heute.de

Gesamtverantwortung und Redaktion: 
Elisabeth Jändl, Doris Neu, Nicola Frowein

Konzept und Idee:
Elisabeth Jändl Gestaltung: clicktivities ag, Fabian Kraft, Grafik-Design und 3D-Modell, ZDF, Michaela Immel

Realisierung:
clicktivities ag, Sascha Sell, Senior Projekt-Manager, Nadine Groth, Projekt-Managerin, Christian Weingärtner, Programmierung Flash ZDF: Terry Fox (grafische Betreuung), Rolf Zimmermann (technische Betreuung), Stephan Walscheid (Produktion) 

Beschreibung: 
Ziel der Redaktion heute.de war, mit den Mitteln des Online-Journalismus einen emotionalen und erfahrbaren Zugang zum Holocaust-Mahnmal zu schaffen und gleichzeitig Fragen der Erinnerung, der Bedeutung, der Architektur und schließlich auch die Diskussion um das Mahnmal selbst aufzuarbeiten. Das Special bietet unter anderem einen »Virtuellen Weg der Erinnerung«, Bilder und O-Töne von Zeitzeugen sowie zahlreiche ZDF-Fernsehberichte aus der 17-jährigen Debatte, Planungs- und Bauphase.

Begründung der Jury:
Das Special »Holocaust-Mahnmal – Gedächtnis aus Stein« des ZDF befasst sich sensibel, emotional und dennoch sachlich mit dem langen und diskussionsreichen Weg zur Errichtung des zentralen Mahnmals in Berlin. Die gesamte Thematik wird nicht dramatisiert, sondern überaus feinfühlig behandelt, wobei alle Zeiträume – von der Initiative über die Planung bis zur Realisierung – einbezogen werden. Das Special hat ein überzeugendes Layout und nutzt gezielt die multimedialen Möglichkeiten des Mediums Internet. Neben diesen gestalterischen Aspekten spielt auch der sinnvolle Einsatz neuester Flash-Technologien eine wichtige Rolle. Nicht aufdringliche Inszenierungen stehen im Mittelpunkt, sondern die Thematik wird in sehenswerter Form und interessanter Optik aufbereitet, so dass mit dem Special eine besondere und mediengerechte Ansprache geschaffen wurde. In sorgfältig ausgewählten Bildern, O-Tönen, Kommentaren und Texten werden den Nutzern des Web-Specials Erinnerung und Gedenken an die Opfer des Holocaust nahe gebracht. Aber auch die lange und kontroverse Debatte über das Mahnmal und eine mögliche »Gedenkkultur in Deutschland« sind übersichtlich und informativ aufbereitet. Gut recherchiert, mit vielen Auszügen, Beiträgen, Dokumentationen und Videos der einzelnen Entwicklungsphasen hinterlegt, ist das »Holocaust-Mahnmal« ein inhaltlich überzeugendes und emotional sehr ansprechendes Gesamtwerk, welches keine vordergründige Betroffenheit sucht, sondern an der Reflexion teilhaben lässt. Mit der Entscheidung der Jury für das Special »Holocaust-Mahnmal« wird somit ein Gesamtkonzept ausgezeichnet, das durch die Form der Inszenierung eine angemessene Auseinandersetzung mit den Folgen der NS-Herrschaft so unaufdringlich wie eindringlich unterstützt und damit zu einer »Kultur der Erinnerung« einen wichtigen Beitrag leistet.

 
 



Jugendopposition in der DDR

 

Preis an die Website "Jugendopposition in der DDR", verliehen für Redaktion sowie Konzept und Idee.

Internetadresse: www.jugendopposition.de

Anbieter: Robert-Havemann-Gesellschaft e.V. Bundeszentrale für politische Bildung

Gesamtverantwortung und Redaktion:
Andreas Otto, Robert-Havemann-Gesellschaft e.V.; Thorsten Schilling,
Bundeszentrale für politische Bildung

Konzept und Idee:
Beate Schreiber, Facts & Files – Historisches Forschungsinstitut Berlin Tom Sello, Robert-Havemann-Gesellschaft e.V.

Gestaltung und Realisierung:
Sandy Kaltenborn, www.image-shift.net
Felix Lohmaier, FLMH Labor für Politik und Kommunikation

Beschreibung:
Im Mittelpunkt des Multimediaprojektes stehen die Aktivitäten von Jugendlichen gegen die Diktatur in der DDR, beginnend mit den Protesten gegen die Biermann-Ausbürgerung 1976 bis zur friedlichen Revolution 1989, verdeutlicht an 16 biografischen Porträts, ergänzt durch Interviews mit rückblickenden Einschätzungen. Es wird ein breites Spektrum von ausgewählten Texten, rund 400 Fotos, Faksimiles von Originaldokumenten sowie ca. 60 Video- und Audiosequenzen angeboten.

Begründung der Jury:
Es gibt vielfach aufgewärmte und durchgekaute Themen im Internet, aber man kann auch das Gegenteil finden: Themen, bisher wenig durchleuchtet, mit einer unglaublichen Akribie aufbereitet und sogar noch überzeugend präsentiert. Ein solches Thema ist »Jugendopposition in der DDR«, eine Website mit exemplarischem Dokumentationscharakter. Zeitzeugen-, Film- und Tondokumente, Bilder und informative Texte sind unter dem Fokus vier entscheidender Daten gebündelt: biermann 78, jena 83, umwelt-bibliothek 86, revolution 89. Diese markante Strukturierung ermöglicht eine Informationsarchitektur komplexer Inhalte, die über das gängige Abschreiten von Chronologien hinausgeht und die ausgewählten Ereignisse im Sinne eines »historischen Katalysators« einer vielschichtigen Betrachtung zugänglich macht und auch für Außenstehende generationsübergreifend entschlüsselt. Sowohl gestalterisch wie inhaltlich hat diese Site nichts mit der in den Medien grassierenden »Ostalgie« zu tun. Die von der Robert-Havemann-Gesellschaft zur Dokumentation der Geschichte und Erfahrungen der Opposition und Bürgerbewegungen in der DDR und in Osteuropa – im Auftrag der Bundeszentrale für politische Bildung – konzipierte und bestückte Site hat die Jury inhaltlich begeistert und gestalterisch mit ihrer eigenwilligen, etwas »schräg liegenden Optik« überzeugt.

 
 



Wikipedia - Die freie Enzyklopädie

 

Preis an "Wikipedia – Die freie Enzyklopädie", verliehen für die Gesamtleistung.

Internetadresse: http://de.wikipedia.org

Anbieter: Wikimedia Foundation Inc.

Gesamtverantwortung und Redaktion:
 etwa 50.000 freiwillige Mitarbeiter weltweit

Konzept und Idee: etwa 50.000 freiwillige Mitarbeiter weltweit

Gestaltung und Realisierung: etwa 50.000 freiwillige Mitarbeiter weltweit

Beschreibung:
Wikipedia ist eine von zahlreichen ehrenamtlichen Autoren verfasste, mehrsprachige und frei zugängliche Online-Enzyklopädie. Zur Zusammenarbeit nutzt sie ein Wiki, eine Software, mit der jeder Internetnutzer im Browser neue Artikel schreiben oder bestehende verändern kann. So gibt es zwar keine Gewähr für die Vollständigkeit und Richtigkeit der Artikel, allerdings können die Nutzer zu jedem Artikel dessen Versionsgeschichte aufrufen, um so den Werdegang zu verfolgen und sich damit ein umfassenderes Bild zu machen. Das Projekt bezeichnet sich als freie Enzyklopädie, weil alle Inhalte unter einer Lizenz stehen, die jedermann das Recht einräumt, die Inhalte unentgeltlich zu nutzen. Es gilt als die umfangreichste Sammlung originär freier Inhalte. Das deutsche Wikipedia beinhaltet zur Zeit 240.000 Artikel. Betrieben wird das Projekt von der Wikimedia Foundation, einer Non-Profit-Organisation mit Sitz in Florida, USA.

Begründung der Jury:
Mit der freien Online-Enzyklopädie Wikipedia wird ein herausragendes Beispiel kollaborativer Nutzung des Internets prämiert. Die hohe Akzeptanz von Wikipedia, sowohl als Content-Medium wie auch als Publikationsplattform, dokumentiert das Interesse an partizipativen Sites in Zeiten zunehmender Kommerzialisierung internetbasierter Inhalte. Innerhalb kurzer Zeit – Wikipedia ist seit 2001 im Netz – hat es die Online-Enzyklopädie geschafft, weltweit über 50.000 Autoren unterschiedlicher Couleur und Provenienz einzubinden, wobei das deutschsprachige Angebot – nach dem englischsprachigen – den zweitgrößten Inhaltsumfang bietet. Angesichts dieser massiven Partizipation ist Wikipedia als soziales Experiment zu verstehen, ein Experiment, das durch vielfältigste Inhalte, aber auch durch seine effektive Qualitätssicherung – gegenseitige Kommentierung und Kontrolle der benutzergenerierten Inhalte – erstaunt. Bedürfen Online-Foren oft einer zentralen Moderation, so zeigt das Beispiel Wikipedia, dass Selbstverwaltung in großen Gruppen möglich ist. Der »Wikipedia-Look« – textorientiert, in sich selbst hochgradig verlinkt und an Suchbegriffen ausgerichtet – mag Geschmackssache sein, durch die hohe Akzeptanz und Nutzung des Mediums ist er innerhalb kurzer Zeit jedoch zur vertrauten Optik geraten, ähnlich der von Suchmaschinen und Portalstrukturen.

 
 



Preisträger des Grimme Online Award KULTUR und UNTERHALTUNG



lyrikline.org - Poesie hören und lesen

 

Preis an die Website "Lyrikline – Poesie hören und lesen", verliehen für Konzept und Idee.

Internetadresse: www.lyrikline.org

Anbieter: Literaturwerkstatt Berlin

Gesamtverantwortung und Redaktion: Dr. Thomas Wohlfahrt, Heiko Strunk

Konzept und Idee: Dr. Thomas Wohlfahrt, Heiko Strunk

Gestaltung und Realisierung: heckerconsult, klug newmedia

Beschreibung:
lyrikline.org präsentiert zeitgenössische Poesie multimedial als Originaltext, in Übersetzungen und vom Autor oder der Autorin in Originalsprache gesprochen: facettenreiche Kompositionen aus Stimme und Sprache. Durch internationale Zusammenarbeit wird das Übersetzungsproblem der Poesie gelöst. Mit bereits über 3000 Gedichten von über 300 Dichtern aus 34 Sprachen und tausenden von Übersetzungen bietet dieses Stimmenarchiv über Grenzen und Sprachbarrieren hinweg den Zugang zur internationalen Poesie – ein Informationspool für Literatur-interessierte im In- und Ausland. Zusätzlich findet der interessierte User auf lyrikline.org Informationen zu Autor und Werk, News, ein Gästebuch, eine internationale Linksammlung und Suchfunktionen.

Begründung der Jury:
Die Jury vergibt einen GRIMME ONLINE AWARD an die Webseite Lyrikline.org, da sie eine herausragende Kombination aus Inhalt, Form und Funktion darstellt. Lyrikline.org bietet zeitgenössische Poesie multimedial im Originaltext, als Übersetzungen und als Audiodatei an, wobei die Stimme des Autors oder der Autorin selbst zu hören ist. So können chinesische Autoren auf Chinesisch, Englisch, Französisch oder Deutsch gelesen und die Rhythmik der Texte in Originalsprache angehört werden. Mit über 3000 Gedichten von über 300 Dichtern aus 34 Sprachen und tausenden Übersetzungen hält die Webseite ein bemerkenswert umfangreiches, mehrsprachiges und multimediales Angebot für Literaturinteressierte im In- und Ausland vor. Die sehr klare Informationsarchitektur und die angenehm reduzierte Gestaltung sorgen für eine optimale Präsentation der Autoren und eine Fokussierung auf die Form und Sprache der Texte. Der Benutzer kann über vielfältige Informationszugriffe, z. B. alphabetisch, nach Autor, Sprache, Land oder Übersetzung auf Gedichte und andere Inhalte zugreifen. Mit einem Klick sind die Gedichte eines Autors, seine Biographie, seine Publikationen und Links einsehbar. Kontext und Verfügbarkeit von Übersetzungen zu einem Gedicht sind leicht ersichtlich und direkt abrufbar. Die gleichzeitige Präsentation einzelner Gedichte und der Liste der Gedichte eines Autors motiviert den Benutzer kontinuierlich zum Weiterlesen und Weiterhören. Lyrikline.org setzt die weltweite Vernetzung des Internets konzeptionell ein und begreift es als interkulturelle Schnittstelle zwischen Sprache und Text und als Medium zwischen Autor und Leser. Die Jury bemerkte den »erfreulich professionellen« Charakter der Webseite, der im Sinne einer redaktionellen Qualitätskontrolle erfolgreich für Stringenz und Klarheit der vielsprachig und multimedial verfügbaren Inhalte und deren Bezüge sorgt.

 
 



Preisträger des Grimme Online Award SPEZIAL



Spiegel Online

 

Preis an die Website "SPIEGEL ONLINE", verliehen für die Gesamtleistung.

Internetadresse: www.spiegel.de

Anbieter: SPIEGELnet GmbH

Gesamtverantwortung und Redaktion: Mathias Müller von Blumencron

Konzept und Idee: SPIEGEL ONLINE Redaktion

Gestaltung und Realisierung:
 Hanz Sayami

Beschreibung:
SPIEGEL ONLINE liefert rund um die Uhr aktuelle Nachrichten, Analysen, Hintergrundinformationen, Interviews und Kommentare aus den Ressorts Politik, Wirtschaft, Netzwelt, Panorama, Kultur, Wissenschaft, UniSPIEGEL, Sport, Reise und Auto. Je nach Nachrichtenlage führt das 50-köpfige Redaktionsteam mehr als hundert Updates pro Tag durch. Abgerundet wird das aktuelle Angebot durch verschiedene Themendossiers, das SPIEGEL-ONLINE-Archiv, Service-Elemente wie die aktuellen Schlagzeilen, die Börsenkurse, umfangreiche Datenbanken mit Besprechungen von Büchern, CD-ROMs und Musiktiteln sowie zahlreiche Diskussionsforen.

Begründung der Jury:
SPIEGEL ONLINE erhält den zum ersten Mal verliehenen Spezialpreis des GRIMME ONLINE AWARD. Die Jury hat sich entschieden, das journalistisch geprägte Onlineangebot auszuzeichnen, das seit zehn Jahren wesentlich mit dafür gesorgt hat, dass das Internet zu einem respektierten Medium geworden ist. Mathias Müller von Blumencron wird der Preis stellvertretend für die Redaktion und besonders auch diejenigen Macher verliehen, die SPIEGEL ONLINE über Jahre prägend begleitet haben. SPIEGEL ONLINE bedeutet zehn Jahre Innovation, immer den kleinen Schritt voraus, ohne jemals den Nutzer und Leser aus den Augen zu verlieren. Stets war das Angebot auf der Höhe der Zeit, ohne die Inhalte unter technischen Experimenten zu verdecken. SPIEGEL ONLINE ist ein Leitangebot, an dem kein publizistisches Onlineangebot in Deutschland vorbei kommt. Die umfangreiche Website muss auch international den Vergleich mit den Großen des Mediums nicht scheuen. SPIEGEL ONLINE hat die Jury aus verschiedenen Gründen überzeugt: Es ist ein journalistisches Angebot, das das Niveau der klassischen Medien insbesondere wegen der vielen Autorenbeiträge erreicht hat. Auch bei ungewöhnlich großer Breite und Tiefe bleibt das Angebot kohärent und stets bemerkenswert aktuell an der Nachrichtenlage. SPIEGEL ONLINE hat eine adäquate Form gefunden, das neue Medium zu nutzen und zugleich eine fruchtbare Bindung an das Muttermedium zu pflegen, die sich bis in den Schreibstil hinein ausdrückt. SPIEGEL ONLINE ohne den gedruckten SPIEGEL wäre nicht das, was es heute ist. Aber der gedruckte SPIEGEL hat auch spürbar an publizistischem Gewicht gewonnen, weil er die Online-Ausgabe hat. Die Jury wünscht sich, dass SPIEGEL ONLINE auch weiterhin auf die strikte Trennung von redaktionellen und werblichen Angeboten achtet.

 
 



Preisträger des Grimme Online Award Intel PUBLIKUMSPREIS



Wikipedia - Die freie Enzyklopädie

 

Preis an "Wikipedia – Die freie Enzyklopädie", verliehen für die Gesamtleistung.

Internetadresse: http://de.wikipedia.org

Anbieter: Wikimedia Foundation Inc.

Gesamtverantwortung und Redaktion:
 etwa 50.000 freiwillige Mitarbeiter weltweit

Konzept und Idee: etwa 50.000 freiwillige Mitarbeiter weltweit

Gestaltung und Realisierung: etwa 50.000 freiwillige Mitarbeiter weltweit

Beschreibung:
Wikipedia ist eine von zahlreichen ehrenamtlichen Autoren verfasste, mehrsprachige und frei zugängliche Online-Enzyklopädie. Zur Zusammenarbeit nutzt sie ein Wiki, eine Software, mit der jeder Internetnutzer im Browser neue Artikel schreiben oder bestehende verändern kann. So gibt es zwar keine Gewähr für die Vollständigkeit und Richtigkeit der Artikel, allerdings können die Nutzer zu jedem Artikel dessen Versionsgeschichte aufrufen, um so den Werdegang zu verfolgen und sich damit ein umfassenderes Bild zu machen. Das Projekt bezeichnet sich als freie Enzyklopädie, weil alle Inhalte unter einer Lizenz stehen, die jedermann das Recht einräumt, die Inhalte unentgeltlich zu nutzen. Es gilt als die umfangreichste Sammlung originär freier Inhalte. Das deutsche Wikipedia beinhaltet zur Zeit 240.000 Artikel. Betrieben wird das Projekt von der Wikimedia Foundation, einer Non-Profit-Organisation mit Sitz in Florida, USA.

Begründung der Jury:
Mit der freien Online-Enzyklopädie Wikipedia wird ein herausragendes Beispiel kollaborativer Nutzung des Internets prämiert. Die hohe Akzeptanz von Wikipedia, sowohl als Content-Medium wie auch als Publikationsplattform, dokumentiert das Interesse an partizipativen Sites in Zeiten zunehmender Kommerzialisierung internetbasierter Inhalte. Innerhalb kurzer Zeit – Wikipedia ist seit 2001 im Netz – hat es die Online-Enzyklopädie geschafft, weltweit über 50.000 Autoren unterschiedlicher Couleur und Provenienz einzubinden, wobei das deutschsprachige Angebot – nach dem englischsprachigen – den zweitgrößten Inhaltsumfang bietet. Angesichts dieser massiven Partizipation ist Wikipedia als soziales Experiment zu verstehen, ein Experiment, das durch vielfältigste Inhalte, aber auch durch seine effektive Qualitätssicherung – gegenseitige Kommentierung und Kontrolle der benutzergenerierten Inhalte – erstaunt. Bedürfen Online-Foren oft einer zentralen Moderation, so zeigt das Beispiel Wikipedia, dass Selbstverwaltung in großen Gruppen möglich ist. Der »Wikipedia-Look« – textorientiert, in sich selbst hochgradig verlinkt und an Suchbegriffen ausgerichtet – mag Geschmackssache sein, durch die hohe Akzeptanz und Nutzung des Mediums ist er innerhalb kurzer Zeit jedoch zur vertrauten Optik geraten, ähnlich der von Suchmaschinen und Portalstrukturen.