Grimme Online Award 2022

Nur noch eine Woche beim #GOA22!

Einreichungen zeigen Trends / „Mehr Experimente“ gewünscht

„Ich vermisse noch immer gute Formate - schlüssige Narrative und wissenschaftliche Faktenrecherche - im Bereich Klimajournalismus, die nicht nur erklären und emotionalisieren, sondern ein tieferes Verständnis vermitteln“, so Medienjournalistin Vera Linß über die Einreichungen zum Grimme Online Award in diesem Jahr. Sie hat erstmals den Vorsitz in der Nominierungskommission übernommen und würde sich außerdem über „mehr Inhalte aus und über den Globalen Süden freuen wie auch über die politischen Entwicklungen in Osteuropa. Und bitte: Mehr Experimente mit dem Medium! Community-getriebene Personalisierung, statt nur algorithmische, mehr Vielfalt bei journalistischen TikTok-Angeboten und mehr Mut bei hybriden Live-Formaten!“ so Linß weiter.

Viel Zeit bleibt nicht mehr: Nur noch bis zum 1. März besteht die Möglichkeit, sowohl für Anbieter*innen als auch Nutzer*innen von Online-Formaten Vorschläge für den Grimme Online Award 2022 einzureichen.

Wobei sich erste Trends bereits abzeichnen: Bei den Themen spielt der Klimawandel in diesem Jahr eine große Rolle in den Vorschlägen. Mit den Bundestagswahlen 2021 scheint es noch mal einen Schub für politische Inhalte gegeben zu haben, die nicht zwingend nur die Wahlen behandeln, sondern auch grundlegende Informationen zu politischen wie gesellschaftlichen Zusammenhängen liefern. Viele Redaktionen blicken dabei ausführlich auf das Medium, in dem sie veröffentlichen: Manipulation durch Menschen und Algorithmen wie auch Recherchen in die Geschichte des Internets wurden bereits eingereicht.

Klassische Online-Formate wie Blogs oder Webseiten werden in den Einreichungen dabei immer häufiger von Social-Media-Angeboten ergänzt, wobei Audioinhalte nach wie vor das Boom-Medium sind. Gerade im Podcastbereich hat es einen Qualitätssprung gegeben, was die Arbeit der Nominierungskommission hier besonders anspruchsvoll macht. Kaum vertreten sind dagegen Angebote für junge und jüngste Zielgruppen, die im Netz doch besonders aktiv sind. Ob sich bis zum Einreichungsfinale in gut einer Woche an diesen Trends noch etwas ändert? Die öffentlich zugängliche Vorschlagsliste beim #GOA22 wird es zeigen.