Grimme Online Award 2004

Verkehrsunfälle – das verdrängte Massensterben

Preis an die Website "Verkehrsunfälle – das verdrängte Massensterben", verliehen für Redaktion.

Internetadresse nicht mehr verfügbar

Anbieter: BR-ONLINE

Gesamtverantwortung: Rainer Tief und Hans Helmreich

Redaktion: Fabian Mohr

Gestaltung: Fabian Mohr

Konzept und Idee: Fabian Mohr

Inhalt:
Das Dossier von Fabian Mohr beleuchtet, was Statistiken ausblenden: Verkehrsunfälle können ein Leben auf den Kopf stellen oder sogar zerstören – in Sekundenbruchteilen. Zu Wort kommen Eltern, die ihr Kind verloren haben; Unfallopfer, die jahrelang um ihr Recht kämpfen mussten; Sanitäter und Seelsorger, die täglich mit Tod und Leid konfrontiert werden; Wissenschaftler, die nach Lösungen suchen. Zusätzliche Elemente wie Online-Voting, Bildergalerie und ausgewählte TV-Beiträge als Videos ergänzen das Dossier in BR-ONLINE.

Begründung der Jury:
»Verkehrsunfälle – das verdrängte Massensterben« ist wegen seiner ungewöhnlichen journalistischen Qualität ausgezeichnet worden. Der Autor Fabian Mohr hat das Thema gefunden, wo es schnell übersehen wird: in den täglichen vermischten Meldungen. Kaum ein Autounfall ist spektakulär genug, um es in die Schlagzeilen zu »schaffen«. Mohr hat die Geschichte hinter den kurzen Meldungen gesucht und ist auf Menschen gestoßen, deren Leben als Überlebende erschüttert ist. In dem Angebot, das die Sendung »quer« auf unerwartete Art und Weise vertieft, sind die Mittel des Internet unauffällig und dafür umso effektvoller eingesetzt. Es ist gelungen, anzureichern und nicht zuzudecken: Videos, Audios, Abstimmungen und weiterführende Links sind sinnvoll in den Text eingebettet. Die Multimedialität wirkt beim Lesen so natürlich, als sei sie seit langem selbstverständlich gepflegte Form.
Der Preis für dieses journalistisch herausragende Angebot, das von der eigenen Idee über die selbständige Recherche bis zur Umsetzung überzeugt, soll Sender und andere Anbieter ermutigen, in diese Richtung weiter zu gehen. Auch sendungsbegleitender Journalismus darf nicht in der Wiederholung verharren. Es wäre wünschenswert, wenn es mehr solche Geschichten im Internet gäbe, die auf einer Augenhöhe mit den besten Recherchestücken und Reportagen der traditionellen Medien stehen.

 
Zurück