Grimme Online Award 2020

RomArchive

Preis verliehen für Idee, Kuration und Gestaltung

 

Internetadresse:
romarchive.eu

Anbieter:
Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma

Finanzielle Förderung:
Kulturstiftung des Bundes, Bundeszentrale für politische Bildung, Auswärtiges Amt, Goethe-Institut

Verantwortliche Personen:

Thomas Acton (Kuration)
Pedro Aguilera Cortés (Kuration)
Katalin Bársony (Kuration)
Gerhard Baumgartner (Kuration)
Susanne Beer (Gestaltung)
Nicoleta Bitu (Kuration)
Isaac Blake (Kuration)
Klaus-Michael Bogdal (Kuration)
Ethel Brooks (Kuration)
Ágnes Daróczi (Kuration)
Merfin Demir (Kuration)
Beate Eder-Jordan (Kuration)
Felix Endruweit (Gestaltung)
Karola Fings (Kuration)
Petra Gelbart (Kuration)
Jan Gerber (Gestaltung)
Jana Horváthová (Kuration)
Zeljko Jovanovic (Kuration)
Tímea Junghaus (Kuration)
Jürgen Keiper (Gestaltung)
Angéla Kóczé (Kuration)
Laura Maikowski (Gestaltung)
Pierre Maite (Gestaltung)
Oswald Marschall (Kuration)
Anna Mirga-Kruszelnicka (Kuration)
Gonzalo Montaño Peña (Kuration)
Moritz Pankok (Kuration)
Isabel Raabe (Idee)
André Raatzsch (Kuration)
Claudia Relota (Gestaltung)
Dragan Ristic (Kuration)
Romani Rose (Kuration)
Riccardo M. Sahiti (Kuration)
Franziska Sauerbrey (Idee)
Jan Selling (Kuration)
Erik Stein (Gestaltung)
Anna Szász (Kuration)
Miguel Ángel Vargas (Kuration)
Zoni Weisz (Kuration)

Mitwirkende:

Michael Baute (Übersetzung ins Deutsche)
Michael Ebmeyer (Übersetzung ins Deutsche)
Christoph Erlenkamp (Übersetzung ins Deutsche)
Claudia Fuchs (Übersetzung ins Deutsche)
Mina Lunzer (Übersetzung ins Deutsche)
Dominikus Müller (Übersetzung ins Deutsche)
Jennifer Sophia Theodor (Lektorat deutsche Texte)
Denhart von Harling (Öffentlichkeitsarbeit)
Tina Wessel (Lektorat deutsche Texte)

 

Begründung der Jury:

Wegsehen ist ein Akt der Segregation. Sinti und Roma gehören nach wie vor zu den Volksgruppen, die systematisch einer solchen absichtsvollen Unsichtbarkeit ausgesetzt werden. Das „RomArchive“ setzt dieser Unsichtbarkeit auf künstlerisch inspirierende, informative und wissenschaftlich fundierte Art die Präsentation einer vielfältigen und reichhaltigen Kultur entgegen – und beschämt alle, die Sinti und Roma aus Mitleid oder klammheimlicher Abneigung in die Rolle der ewigen Opfer zu drängen versuchen.
„Roma Silen Dunya Formati“ – „Roma haben Weltformat“, zitiert das „RomArchive“ das „1. Roma Manifest“, eine Plakataktion des Schweizer Roma-Künstlers RR Marki. Das „RomArchive“ beweist dies eindrücklich, mit zahllosen Werken aus bildender Kunst, Literatur, Tanz, Film, Theater und Musik, und immer wieder eloquent mit einordnender Theorie.
Manches bleibt Außenstehenden vielleicht fremd, aber je mehr man sich hier bewegt, desto mehr entsteht genuin empfundener Respekt und ein schmerzlicher Blick in das, was durch strukturellen Rassismus behindert wird. Für staunende Nutzer*innen ist dieses Archiv ein wertvoller Steinbruch, in dem man sich verlieren kann, der immer aufs Neue verzaubert. Wenn es einem zu viel zu werden droht, wird man von den Macher*innen an die Hand genommen und in kuratierten Touren durch den Reichtum dieser Schatzkammer hindurchgeführt. Nie jedoch wird man sich bequem zurücklehnen und sagen können: „Jetzt weiß ich Bescheid!“

Beschreibung:

Zwischen Magazin und elaboriertem Archiv macht das „RomArchive“ die Künste und Kulturen der Sinti und Roma sichtbar. In zehn thematisch unterteilten Bereichen finden sich etwa 5.000 Objekte und Artikel, so miteinander verknüpft, dass sich die Nutzer*innen darin verlieren können. Als internationales und mehrsprachiges, von Sinti und Roma erstelltes Projekt bestärkt es die Minderheit und ist Wissensquelle für die Mehrheitsgesellschaft. So begegnet dieses einzigartige Angebot Stereotypen und Vorurteilen mit Fakten.
 

 
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