Grimme Online Award 2021

Medienstimmen zur Preisverleihung

Im Jahr zwei der Pandemie zeigten sich hinter den Kulissen des 21. Grimme Online Award deutlich größere Routinen im Umgang mit den Unwägbarkeiten einer mehr oder weniger reinen Online-Ausgabe des Preises, während „die Medien“ diesmal vor allem die unterhaltsame(re)n Angebote in den Blick nahmen und die Pandemie inhaltlich nur indirekt eine Rolle spielte. Oder wie es die Jury in ihrem Statement formuliert: „Unter den Preisträgern findet sich kein Angebot, das Corona zum Thema macht.“

In der Vorberichterstattung am Tag der Preisverleihung auf Bayern 2, war von der – späteren – Fokussierung auf die etwas weniger ernsthaften Inhalte allerdings noch wenig zu spüren – etwa beim Interview von Grimme-Direktorin Dr. Frauke Gerlach zur stark besetzten Kategorie Information.

Die Netzwelt-News titelten (direkt im Anschluss an die Preisverleihung): „Erster Grimme Online Award für Tiktok-Videos“. 

Ebenso die Süddeutsche Zeitung (im Plural): „Grimme Online Awards für Tiktok-Videos“.

Heise.de schrieb: „Formate aus dem Corona-Lockdown: Erster Grimme Online Award für Tiktok-Videos“. Und weiter: „Der Grimme Online Award ist wieder verliehen worden. Der Überraschungssieger kommt von einer zuvor noch nicht als preiswürdig betrachteten Plattform.“ Preiswürdige Plattformen hat der Grimme Online Award ja jetzt noch nicht so viele gesehen, eher stehen die dort verfügbaren Inhalte im Mittelpunkt, aber das sind vielleicht Details.

Der Spiegel weiß zu berichten: „Grimme-Preis für kreativen Lehrer im Corona-Shutdown“. Das ist schon fast ganz richtig, aber eben auch nur fast, denn es handelt sich nicht um den TV-Preis, sondern den Grimme Online Award. Details...

Und für das Hamburger Magazin scheinbar nur folgerichtig und daher kaum überraschend: „Im Shutdown ging Schuldirektor Björn Lengwenus täglich mit einer YouTube-Show auf Sendung – damit punktete er nun auch beim Grimme Online Award.“ Auch hier: Der „Überraschungssieger“ sei ein TikTok-Format; der Wissenskanal von Niklas Kolorz.

Ganz ähnlich Zeit Online: „Grimme-Preis: Schulleiter wird für YouTube-Sendung im Lockdown ausgezeichnet - Ein Pädagoge, der seine Schüler mit einer Late-Night-Show bei Laune hielt, hat einen Grimme Online Award gewonnen. Erstmals wurde auch ein TikTok-Format ausgezeichnet.“

Tagesschau.de, ebenfalls in Hamburg beheimatet, dazu: „Zwei Preise für einen TikTok-Star“, denn Kolorz konnte auch das Publikumsvoting für sich entscheiden.

Meedia.de meldet: „TikToker und ein Schulleiter erhalten Grimme Online Award“.

DWDL.de hat einen stärkeren Fernsehbezug, schert titelmäßig etwas aus und schlagzeilt: „Grimme Online Award für Enissa Amanis ‚Beste Instanz‘“. Auch das stimmt – es ist einer von acht Jury Preisen.

„Netzkenner“ Jörg Schieb ist ein wenig unzufrieden mit den diesjährigen Preisentscheidungen und wünscht sich mehr Themenvielfalt – im WDR Digitalistan Blog, im WDR 5 Medienmagazin „Töne, Texte, Bilder“ und im Fernsehen bei „Angeklickt“.

Im Gegensatz dazu findet Dirk Schneider den 21. Grimme Online Award sehr inspirierend, berichtet über die Preisverleihung in Corso/Deutschlandfunk im Kollegengespräch ausführlich und will Vieles nochmal nachschauen, -hören und -sehen.

Dies sollen nur eine einige wenige exemplarische Medienstimmen zur Preisverleihung gewesen sein – ohne Anspruch auf Vollständigkeit.