Preis verliehen für Idee und Umsetzung
Anbieter: Dominikus-Ringeisen-Werk
Idee, Projektleitung: Michael Stadler
Hosts: Bibi Hammerschmidt, Marcel Schäfer, Sebastian Teichner, Helmut Wieser
Produktion, Schnitt: Helmut Wieser
Communitymanagement: Marcel Schäfer
Gefördert durch die Aktion Mensch.
Internetadresse: drw.de/barrierebrecher
Begründung der Jury: Im Grunde ist es etwas ganz Alltägliches: Jemand startet einen Instagram-, TikTok- oder YouTube-Account, um die eigene Lebenswelt mit anderen Menschen zu teilen. Und doch ragt das Projekt „Barrierebrecher“ deutlich aus der Masse heraus. Es steht für all das, was das Internet als Ort für Publizistik so revolutionär macht. Eine Gruppe von Menschen, die in der analogen Medienwelt chronisch übersehen wird, eignet sich die Fähigkeiten und die Plattformen an, um auf die eigenen Belange aufmerksam zu machen – selbstbestimmt und unabhängig. Was man auf den verschiedenen Kanälen der „Barrierebrecher“ über das Leben mit Behinderung in Deutschland erfährt, ist hautnah, erschütternd und aufrüttelnd. Dabei verfallen die Hosts weder in Rührseligkeit noch in Schönfärberei: Sie transportieren echte demokratische Wut über die oft behindertenfeindlichen Zustände und zeigen – in ihren Videos, aber auch an ihrem eigenen Beispiel – wie es besser gehen könnte. Dass sie ihre Kanäle dabei auch für alle anderen Menschen mit den unterschiedlichsten Behinderungen öffnen, mit ihnen in Austausch treten und ihnen eine Bühne bereiten, zeigt ebenfalls, wie gut das Team die Potenziale des Netzes zu erkennen und zu nutzen weiß. Sie geben ihrer Community eine Stimme und nehmen sich die Teilhabe, die ihnen die Gesellschaft und die Medienwelt allzu oft verwehrt. Damit füllen die „Barrierebrecher“ nicht nur eine publizistische Lücke, für die der Rest der Branche sich schämen sollte. Sie lösen mit einer beeindruckenden Reichweite und den schonungslosen Einblicken ein echtes Umdenken aus – und durchbrechen im wahrsten Sinne des Wortes Barrieren.
Beschreibung: Die „Barrierebrecher“ sind eine Gruppe von Menschen mit Behinderung im Dominikus-Ringeisen-Werk, die eine Social-Media-Redaktion bilden und damit Tik- Tok, Instagram und YouTube bespielen. Dadurch können sie Beiträge „mit“ Menschen mit Behinderung machen – und nicht „über“ sie, von der Community für die Community. Ihr Ansatz ist so erfolgreich, dass binnen kurzer Zeit fast zehntausende Menschen die Kanäle abonniert haben. So werden wortwörtlich Barrieren gebrochen und ein Safe Space für den Austausch geschaffen.