Preis verliehen für Gestaltung und Projektleitung
Anbieter: Stiftung Deutsches Historisches Museum
Abteilungsdirektorin Ausstellungen: Ulrike Kretzschmar
Projektleitung: Fritz Backhaus, Elisabeth Breitkopf-Bruckschen
Wissenschaftliche Mitarbeit: Niels Hölmer
Projektassistentin: Ulrike Kuschel, Thabea Lintzmeyer
Wissenschaftliche Beratung: Philipp Bojahr, Gundolf S. Freyermuth, Werner Konitzer, Sascha Lange, Stefan Paul-Jacobs
Mitarbeit Drehbuch: Agnes Schruf
Lektorat: Wanda Löwe
Sprecherinnen: Bibiana Beglau, Dulcie Smart
Game-Design, Narrative Design: Michael Geithner, Anne Sauer (Playing History)
Game Producer: Martin Thiele-Schwez (Playing History)
Illustration: Alexander Roncaldier (Playing History)
Interface Design: Elisabeth Schunck (Playing History)
Development: Martin Seidel (Playing History)
Musik, Sound: Bartosz Bludau
Animation, Schnitt: Jonas André (Playing History)
Internetadresse: dhm.de/herbst89
Begründung der Jury: Im Frühjahr 1989 wurden die Proteste auf dem Platz des himmlischen Friedens in Peking durch die Armee brutal niedergeschlagen. Drei Monate später starteten in der DDR die Montagsdemonstrationen, gingen jeden Montag erst Hunderte, dann Tausende und zum Schluss Hundertausende auf die Straße. Die zahlenmäßig größten Demonstrationen fanden in Leipzig statt. Für die Ausstellung „Roads not Taken. Oder: Es hätte auch anders kommen können” der Stiftung Deutsches Historisches Museum wurde das über einen Browser zugängliche Spiel „Herbst ’89 – Auf den Straßen von Leipzig“ konzipiert. In einer interaktiven Graphic Novel können Rollen unterschiedlicher Akteur* innen übernommen werden, um aus deren Perspektiven die friedlichen Proteste vom 9. Oktober 1989 in Leipzig zu erleben. Die Spielentscheidungen beeinflussen den Lauf der Ereignisse – bleibt es friedlich oder kommt es zum Waffeneinsatz, zu Blutvergießen. Die Gestaltung als interaktive Graphic Novel zieht den/die Spielende*n ins Geschehen. Die Perspektiven der Demonstrierenden machen nachvollziehbar, unter welchem Druck die Bevölkerung stand, welchen Mut das Demonstrieren erforderte, und vermittelt den drängenden Wunsch der Menschen nach Freiheit und Selbstbestimmung. Genauso ist es auch möglich, die Perspektive eines Politbüromitglieds, eines Polizisten oder einer linientreuen Lehrerin einzunehmen. Das Spiel kann für sich alleine stehen und ist so mehr als nur eine Ergänzung zur Ausstellung. Es verbindet die spielerische Auseinandersetzung mit der Geschichte, indem es historische Ereignisse lebendig werden lässt und die Spieler*innen durch die interaktive Erzählform in die Geschichte hineinzieht. Die friedliche Revolution in der DDR liegt heute 36 Jahre zurück, das ist mehr als eine Generation. Das Game leistet einen wichtigen Beitrag zur Vermittlung der Geschichte, indem es den nach 1989 Geborenen die Möglichkeit gibt, die Ereignisse nachzuerleben. Vielfältige weiterführende Links ergänzen das Angebot, um tiefer in die historischen Quellen einzutauchen.
Beschreibung: Und wenn man die deutschdeutsche Geschichte nochmal anders stattfinden lassen könnte? Für die Ausstellung „Roads not Taken. Oder: Es hätte auch anders kommen können” lädt das über den Browser zugängliche Spiel „Herbst ’89 – Auf den Straßen von Leipzig“ der Stiftung Deutsches Historisches Museum ein, in einer interaktiven Graphic Novel die Rollen unterschiedlicher Akteur*innen zu übernehmen und aus deren Perspektive die friedlichen Proteste vom 9. Oktober 1989 in Leipzig (neu) zu erleben.